Pleuelabriss wegen Oelmangel

mit freundlicher Genehmigung von DIWEIS



Kapitale Motorschäden sind bei Porsche 924 und 944 relativ selten. Wenn sie passieren, dann liegt meistens ein Wartungsmangel vor.

Wer gut schmiert, der gut fährt, sagt man. Und da ist 'was dran.

Der Schmierstoff spielt eine zentrale Rolle für die Haltbarkeit eines Motors. Wichtig ist die richtige Menge, Qualität und Zustand des Öls.  Stimmt eine dieser drei Voraussetzungen nicht, kommt es zu Pleuellagerschäden und bei höheren Drehzahlen auch zum Abriß eines Pleuels. In beiden Fällen wird die Reparatur sehr teuer.

1.: Neigt sich der Ölstand am Peilstab gegen Minimium, muß unbedingt nachgefüllt werden.

2.: Alle Porsche 924 und 944 benötigen Motoröl der Viskosität 10 W 40. Das ist erfreulicherweise auch noch preisgünstig. Diese Motoren beruhen auf einer Konstruktion aus den siebziger Jahren. Die Toleranzen in den Motoren sind weitaus größer als in modernen Motoren. Deshalb tut man seinem 924 oder 944 Motor nichts gutes, wenn man ein modernes und teures Hochleistungsöl anderer Viskosität wählt. Im Gegenteil - immer wieder haben wir Motorschäden feststellen müssen, nachdem die wohlmeinenden Besitzer solche Hochleistungsöle eingefüllt hatten.

3.: Öl ist chemisch betrachtet ein langkettiger Kohlenwasserstoff. Die langen Molekülketten gewährleisten den Schmierfilm. Durch die mechanische Belastung im Motor werden die Moleküle zerteilt und die Ketten immer kürzer. Der Schmierfilm wird immer weniger leistungsfähig. Deshalb sollte man das Motoröl (inklusive Ölfilter) nach Wartungsplan alle 15.000 KM oder besser noch früher wechseln.
Außerdem altert Öl auch wenn es nicht benutzt wird. Es oxidiert und reichert sich mit Kondenswasser aus der Umgebungsluft an. Wird die Laufleistung nicht erreicht, ist es ratsam, das Motoröl zwei mal jährlich zu wechseln.

Auf den Bildern sieht man, was passiert, wenn man sich nicht genügend um das Motoröl kümmert: Bei hoher Drehzahl ging das Pleuellager des zweiten Zylinders fest. Die Pleuelstange riß ab, schlug ein Loch in die Ölwanne. Der Kolben zerschellte durch die Wucht des Aufpralls am Zylinderkopf. Auf dem Unterfahrschutz lagen Teile der Ölwanne und der Kolbenbolzen. Dieser Motor ist komplett zerstört.